Mit größter Anspannung starten die Mustangs – Sprung, Semerad, Dygryn, Sismilich, Prachar – ins Spiel. Der Sprungball gehört wieder Prachar, Dygryn die ersten Punkte, gefolgt von drei für Prachar. Dann fallen zwei Dreier für die Raiders – Huber und Kolaric treffen. Mit weiteren zwei legt Kolaric nach. Nach drei Minuten – und einem unsportlichen Foul von Prachar - nimmt Weissenböck ein Time-Out und wird laut. Die Raiders bleiben vorn. Routiniert verwerten Kolaric, Finzgar und Co. Nach fünf Minuten steht es 14:8. Obermann und Morwitzer kommen statt Sprung und Prachar. Kampf bringt die Mustangs näher – Laurenz Heindl zeigt auf, Vladimir Sismilich liefert drei.Tscherkasheva nimmt ein Time-Out (16:15 nach sieben Minuten). Wieder laufen die Fouls der Mustangs hoch. Mit 22:19 endet das erste Viertel.

Viertel zwei eröffnet Finzgar mit einem Korb. Körbe bleiben Mangelware, Pfiffe nicht – vor allem Laurenz Heindl scheint die Aufmerksamkeit der Schiedsrichter auf sich zu ziehen. Nach drei Minuten steht es 26:20. Auf ein Mal – nach einem Korb bei unterbrochenem Spiel – wird ein Foul gepfiffen: Wer war es? Einer der Schiedsrichter hat ein unsportliches Foul von Ivo Prachar gesehen und schickt ihn vom Feld (sein zweites). Was tun ohne den souveränen Center, der die Saison unter dem Korb beherrscht hat? Nerven und Konzentration nicht wegschmeißen. Nach sieben Minuten +12 für die Raiders. Der Korb scheint vernagelt – insbesondere für Vladimir Sismilich. Das Team wirkt geknickt. Nichts geht – sieben Punkte für die Mustangs in dem Viertel, 41:26 zur Halbzeitpause.

Mit dem Rücken zur Wand: Benjo Dygryn eröffnet mit einem And-One-Spiel. Die Raiders sind vollkommen sicher, die Mustangs das Gegenteil (was sonst?). Der Punkteabstand ändert sich nicht. Martin Weissenböck versucht, die Burschen aufzuwecken. Stefan Obermann hört es und scort drei, Laurenz Heindl verwertet seinen ersten Freiwurf in der Bundesliga, Thomas Morwitzer trifft drei. Der Headcoach der Raiders ruft nach fünf einhalb Minuten zur Auszeit, um einen Lauf der Mustangs zu unterbinden. Laurenz Heindl zeigt mit einem And-One-Spiel, was er in Mistelbach gelernt hat – und legt noch einen Zahn in der Defense zu. Thomas Morwitzer macht den Rückstand einstellig. Die Lautstärke der Mustangs-Fans steigt. Zwei Minuten vor Viertelende sind die Mustangs -7 hinten. Mit einem Dreier beschließt Sismilich drei Sekunden vor Ende das Viertel: 61:56.

Ein Verzweiflungswurf von Gross und ein Foul der Raiders später: Stefan Obermann mit zwei erfolgreichen Freiwürfen und einem Dreier. Nach einer Minuten nur mehr -3 aus Sicht der Mustangs. Das Timeout der Raiders bringt? Einen Lay-up von – erraten: Laurenz Heindl. Nach drei einhalb Minuten im letzten Viertel ist er da: Ausgleich zum 66:66 durch Sismilich mit drei. Die Spannung wird unerträglich, beide Teams schließen erfolgreich ab – bei 72:72 scheidet Kolaric mit Foul fünf aus. Nun zeigen die Raiders Nerven. Noch 2:30 – Auszeit für die Mustangs bei +2 aus ihrer Sicht. Die Raiders gleichen aus. Morwitzer legt vor, Huber bringt mit drei das +1 für die Raiders. Noch 17 Sekunden – Time out der Raiders, gefolgt von einem hilflosen Einwurf der Raiders. Doch nur noch 4 Sekunden Zeit. Ein Foul an Huber und zwei Würfe bringen das Spiel für die Raiders auf +3. Nach dem fünften Foul von Gvozden und einem Wurf von Sismilich ist es der Einwurf in die Hände der Raiders, der das Spiel 79:77 ausgehen lässt.

Unglaublicher Einsatz, Kampfgeist und Wille - leider hat es nicht gereicht

Go Mustangs!