Man wächst mit der Aufgabe!
Alles andere als einfach wird das Heimspiel der Mustangs am kommenden Samstag – kommt mit den Chin Min Dragons doch niemand geringerer als der Tabellenführer der zweiten Bundesliga in die Mistelbacher Sporthalle.
Gründe für den Platz der St Pöltner an der Tabellenspitze lassen sich nach Meinung von Martin Weissenböck viele nennen:
Allen voran die äußerst tiefe Bank der Dragons, die es Coach Smiljanic ermöglicht, die Spieler in variablen Kombinationen aufs Feld zu schicken, ohne dass sich dies auf die Spielstärke des Teams signifikant auswirkt. Dazu kommt Martin Kohlmaier, der 2,17 m große Center mit Kapfenberg-Vergangenheit und damit langjähriger Erfahrung in der 1. Bundesliga, der St Pölten seit Beginn der Rückrunde verstärkt. Dritter – und sicher nicht letzter – Grund ist Martin Speiser, dessen Name sich als „team leader“ vieler Kategorien findet (Top-Scorer, Top-Rebounds, Top-Blocks, ...) - DIE zentrale Figur im Spiel der St Pöltner.
Die Ausgangsposition für die Mistelbacher ist damit alles andere als einfach – und das nicht nur in der Tabelle, in der sie nach der Auswärts-Niederlage gegen KOš nunmehr mit zwei Punkten Rückstand hinter Villach und KOš auf dem ungeliebten fünften Tabellenrang liegen. Dazu kommt die Langzeit-Verletzung von Jakob Deimel, der immer noch an seinen Rückenproblemen laboriert, das Fehlen von Matthias Singer aus privaten Gründen, der Ausfall von Marcus Weidner aufgrund seiner Schnittverletzung an der Hand (Gips) sowie der fragliche Einsatz von Laurenz Heindl, der an Grippe erkrankt ist.
Damit ist die Favoriten-Rolle klar definiert – jedoch:
Es waren die Mistelbacher, die den Dragons im Hinspiel in der Landeshauptstadt mit 76:77 die erste Saisonniederlage des Grunddurchgangs zufügen konnten – wobei der damals verletzte Roman Jagsch, der zu den stärksten Verteidigern der Liga zählt, diesmal dabei sein wird. Andererseits musste Martin Speiser beim letzten Spiel der St Pöltner gegen BBU Salzburg vor zwei Wochen verletzt pausieren. Es bleibt abzuwarten, ob der zweifellos gefährlichste Spieler der Dragons nach der zweiwöchigen Pause am Samstag fit sein wird. Sein Ausfall würde die Aufgabe für die Mistelbacher sicher vereinfachen.
Martin Weissenböck gibt die Marschrichtung vor: „Zweifellos ist der Respekt vor der St Pöltner Mannschaft da – gerade vor heimischen Publikum werden wir aber nichts unversucht lassen, um in der Mistelbacher Halle unser Spiel umzusetzen und St Pölten voll zu fordern. Dazu muss unsere Defense funktionieren - es gilt, Martin Kohlmaier so weit als möglich in den Griff zu kriegen, ohne gleichzeitig den anderen Spielern, vor allem von draußen, zu viel Freiraum zu lassen.“ Zweifellos keine einfache Aufgabe.
Unterstützung bekommt Martin Weissenböck dabei vom Vorstandsteam der Mustangs, das sich für das Spiel einiges einfallen hat lassen, um einen passenden Rahmen für das niederösterreichische Derby zu schaffen: Nicht nur dank der Spielpatronanz der EVN soll Mistelbach „unter Strom“ stehen. Dies lässt sich auch Landesrat Karl Wilfing, der den Aufwurf vornehmen wird, nicht entgehen. Seine Daumen wird er dabei wohl für die Mannschaft aus seiner Heimat (und nicht jene seiner Arbeitsstätte) gedrückt halten!
Alles andere bleibt abzuwarten, bevor „die Besten des neuen Jahrgangs“ zur Verkosten kommen ...
