Da war es nur noch einer!
Wahrhaft breite Schultern braucht Headcoach Martin Weissenböck insbesondere in den letzten Wochen. Und das nicht nur angesichts der äußerst unglücklichen Niederlage gegen Tabellenführer St Pölten in der Vorwoche. Es sind die andauernden Personalsorgen, die dem Trainer das Leben in den letzten Runden des Grunddurchgangs schwer machen. Ein Kleinbus war es daher auch nur, in dem Team und Trainer die Reise nach Villach antraten.
Während die mehr oder weniger seit Saisonbeginn dauernde Rückenverletzung von Jakob Deimel sowie die Handverletzung von Marcus Weidner mehr oder weniger schon zum Mustangs-Alltag gehören und auch das Fehlen von Matthias Singer und Laurenz Heindl in der Woche davor zu kompensieren war, traf es die Mistelbacher dieses Mal besonders hart:
Captain Vladimir Sismilich – seit mehreren Jahren als fixe Größe der Mustangs etabliert und vor allem in dieser Saison absoluter Leistungsträger – musste aufgrund einer Gesichtsverletzung zu Hause bleiben. Entsprechend getrübt auch die Stimmung des achtköpfigen Rumpf-Teams auf der Fahrt zu den Raiders. Zwar ist auch die Villacher Personaldecke vergleichsweise dünn, jedoch ist das Team auf sämtlichen Positionen und vor allem auch bei den „Großen“ doppelt besetzt und agiert vor allem daheim bekannt souverän.
Und so gestaltete sich auch das Spiel:
Gleich im ersten Viertel lassen die Raiders keinen Zweifel daran, wer Herr im Haus ist und warum sie vom dritten Tabellenrang aus bereits auf das Halbfinale der Play-offs schielen: 29:9 lautete der „den Umständen entsprechende“ Stand nach dem ersten Viertel. In dieser Tonart ging es in Viertel zwei weiter und die kompakt agierenden Villacher traten mit einem 52:26 die Halbzeitpause an. Von Ergebniskosmetik konnte man dann auch im statistisch stärksten dritten Viertel der Mistelbacher kaum sprechen, wobei es zumindest gelang, die gegnerischen Punkte zu reduzieren und den Vorsprung auf unter 20 Punkte auf 72:53 zu verringern. 19 Punkte kommen auf Seiten der Kärntner im letzten Viertel noch dazu und so endet die Begegnung – angesichts der Ausgangsbedingungen nicht überraschend, aber doch sehr deutlich – mit einer 91:68 Niederlage der Mustangs.
Ein Grund, sich graue Haare wachsen zu lassen, ist das für die Mistelbacher angesichts des schon länger fixierten fünften Ranges mit Luft nach unten aber ohne Platz nach oben allerdings nicht. Abhaken, keine trüben Gedanken wälzen und nach vorne schauen, lautet die Devise für die Play-offs, die nur noch ein letztes Heimspiel entfernt sind (Samstag, 12.3.2016, 17.00 Uhr gegen die Basket Flames).
Während Salzburg in dieser Runde sein bereits letztes Spiel gegen die Wörthersee Piraten gewinnen konnte, gemeinsam mit diesen und den Dornbirn Lions jedoch nicht in die Play-offs einziehen, heißt es für die Mustangs an die Arbeit und keine Ermüdungserscheinungen. Kärnten ist ja schließlich bekannt dafür, dass viele von dort nach tollen Erlebnissen glücklich nach Hause reisen. Nach so vielen Fahrten ins südlichste Bundesland wartet dort in den nächsten Wochen vielleicht auch für die Mistelbacher ein solches. Die Fans glauben jedenfalls fest daran!
Viertel-Ergebnisse: 29:09, 52:26, 72:53, 91:68
